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Ein Offshore-Windpark vor Helgoland

Foto: Christian Charisius / picture alliance / dpa

Dämpfer für den Ausbau von Offshore-Windkraft: Bei einer Auktion für neue Windparks in der Nordsee ist erstmals kein einziges Gebot eingegangen. Das teilte der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft unter Berufung auf die Bundesnetzagentur mit. Es habe sich für zwei Flächen mit einer Gesamtleistung von 2500 Megawatt kein Investor gefunden.

Bundeswirtschaftsministerin Katherina Reiche (CDU) bestätigte in Berlin das Scheitern der Auktion. Sie führte es auf zwei wesentliche Ursachen zurück: Das ausgeschriebene Gebiet sei aufgrund seiner geologischen Bedingungen mit höheren Risiken behaftet,was zu entsprechenden Aufschlägen bei den Bietern führe. Zudem seien Kunden bei Stromabnahmeverträgen in Zeiten von Negativpreisen nicht mehr bereit,diese zu erfüllen,was den gesamten Finanzierungsplan eines Projekts infrage stelle. »Es wäre sicherlich gut,wenn die Bundesnetzagentur einen Blick über den Kanal wirft und gegebenenfalls die Ausschreibungsbedingungen anpasst«,sagte Reiche mit Verweis auf Großbritannien,wo in einem ähnlichen Fall das Verfahren nachgeschärft worden sei.

Die geplanten Windenergieanlagen in der Nordsee sollen 2030 und 2031 in Betrieb gehen. Die Flächen sollen laut Bundesnetzagentur nun zum Juni 2026 erneut ausgeschrieben werden.

Branchenverbände fordern Reformen

Branchenverbände hatten bereits im Vorfeld vor wachsenden Risiken für den weiteren Ausbau gewarnt und auf Probleme bei der vorangegangenen Auktion im Juni hingewiesen. Diese war für lediglich 180 Millionen Euro bezuschlagt worden,deutlich weniger als in früheren Runden.

»Das erstmalige Ausbleiben von Geboten zeigt,dass die Risiken für Offshore-Windpark-Entwickler in den vergangenen Jahren erheblich zugenommen haben«,sagte Kerstin Andreae vom Stromlobbyverband BDEW. Nötig sei eine umfassende Reform des Windenergie-auf-See-Gesetzes.

Ein zentrales Problem der gescheiterten Ausschreibung war laut BDEW die geringere Wirtschaftlichkeit der Flächen. Wegen der geplanten hohen Bebauungsdichte würden sich die Windräder gegenseitig verschatten,was die sogenannten Volllaststunden und damit die Erträge deutlich senkt.

Die Branche fordert daher noch in diesem Jahr eine grundlegende Reform des Windenergie-auf-See-Gesetzes. Der BDEW regte an,das Fördermodell auf zweiseitige Differenzverträge (Contracts for Difference) umzustellen. Dabei wird ein fester Strompreis zwischen dem Staat und dem Anlagenbetreiber vereinbart. Liegt der tatsächliche Marktpreis darunter,gleicht der Staat die Differenz aus. Steigt der Marktpreis jedoch über den vereinbarten Preis,muss der Betreiber die Mehrerlöse an den Staat abführen.

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Deutschland will bis 2030 einen Anteil erneuerbarer Energien am Stromverbrauch von 80 Prozent erreichen. Windenergie spielt dabei eine wichtige Rolle. Nach Angaben des Bundesverbandes Windenergie sind derzeit 1639 Offshore-Windanlagen mit einer Gesamtleistung von 9,2 Gigawatt am Netz. Im ersten Halbjahr 2025 wurde laut dem Statusbericht des Beratungsunternehmens DeutscheWindguard

in der Nord- und Ostsee jedoch kein einziges Windrad auf See neu ans Netz angeschlossen. Das erklärte Ziel der Bundesregierung für die Offshore-Windenergie sind 30 Gigawatt installierte Leistung bis 2030.

luc/ Reuters

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